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Depression erkennen

Jeder kennt Phasen, in denen er niedergeschlagen oder schlechter Stimmung ist. Das ist normal und gehört zum Leben dazu – genau wie Zeiten der Trauer. Verändert sich die Gemütslage jedoch so tiefgreifend, dass man sich über längere Zeit niedergeschlagen, hoffnungslos und verzweifelt fühlt, können dies Hinweise auf eine Depression sein.

Betroffene befinden sich häufig in einem Zustand der Gefühllosigkeit, in dem sie sich weder freuen noch Trauer empfinden können. Oft fehlen der Antrieb und jegliches Interesse. Wer diese Anzeichen bei sich, seinem Partner, Familienangehörigen oder einem Freund feststellt, sollte einen Arzt aufsuchen. Eine Depression ist eine Krankheit – man muss sich nicht schämen, wenn man mit seinen Gefühlen allein nicht mehr zurechtkommt. Mit der richtigen Therapie findet man einen Weg zurück ins Leben.

Anzeichen erkennen

Treten mindestens zwei Hauptsymptome sowie mindestens zwei Zusatzsymptome über mehr als zwei Wochen auf, kann dies auf eine Depression hindeuten.

Hauptsymptome

Verlust von Interesse und Freude

Wer an einer Depression leidet verliert oft das Interesse an Dingen und Aktivitäten, die ihm früher Spaß gemacht haben. Hobbys, der Beruf, gemeinsame Unternehmungen mit Freunden oder der Familie machen dann keine Freude mehr.

Niedergeschlagene Stimmung

Bei einer Depression macht sich oft eine niedergeschlagene, gedrückte Stimmung breit. Manche Betroffene berichten von einem „Gefühl der Gefühllosigkeit“. Sie können ihre eigenen Gefühle nicht mehr wahrnehmen und empfinden eine innere Leere.

Störung des Antriebs

Wer depressiv ist, kann sich oft nur schwer aufraffen, etwas zu tun. Selbst alltägliche Dinge wie Einkaufen, Aufräumen oder telefonieren fallen schwer und führen zu großer Erschöpfung. Oft bleiben Dinge unerledigt liegen. Entscheidungen fallen schwer und werden aufgeschoben. Das kann so weit führen, dass der Betroffene nicht mal mehr aufstehen kann. Die Körperhaltung ist kraftlos und die Mimik erscheint wie versteinert.

Zusatzsymptome

Appetitminderung

Depressive Menschen haben oft keinen Appetit. Ihnen schmeckt nichts, sie nehmen ab.

Schuldgefühle

Wer unter einer Depression leidet, hat häufig verstärkte Schuldgefühle. Betroffene meinen, sie haben die Fürsorge anderer nicht verdient. Sie fühlen sich wertlos.

Schlafstörungen

Einschlafstörungen und ein frühes Erwachen – auch verbunden mit Grübeln – sind typische Anzeichen für eine Depression.

Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit

In einer Depression erreicht die Umwelt den Erkrankten nicht mehr. Er kann sich oft nicht erinnern, was vor kurzem passiert ist. Einige machen sich dann Sorgen, an einer Demenz zu leiden.

Vermindertes Selbstwertgefühl

Bei depressiven Menschen sind Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen beeinträchtigt. Sie trauen sich nichts zu und sind mit nichts, was sie machen zufrieden.

Negative Zukunftsgedanken

Ein pessimistisches Zukunftsbild ist typisch für eine Depression. Betroffene sehen keinen Ausweg mehr. Es hat alles keinen Zweck mehr.

Suizidgedanken

Wer an einer Depression leidet, glaubt oft nicht mehr daran, dass ihm noch geholfen werden kann. Er erlebt große Hoffnungslosigkeit und es entsteht der Wunsch, sich das Leben zu nehmen. Wer selbst an Suizid denkt oder einen gefährdeten Menschen kennt, sollte umgehen ärztliche Hilfe suchen.

Hilfe bei Suizidgedanken

Quelle: Stiftung Deutsche Depressionshilfe

Verlaufsformen: Die vielen Gesichter einer Krankheit

Eine Depression kann ganz unterschiedlich in Form, Schwere und Verlaufsmuster aussehen. DIE Depression gibt es nicht. Das sind die häufigsten Erkrankungsmuster:

Unipolare Depression

Die Betroffenen erleben eine depressive Episode, die einige aber auch mehrere Monate dauern kann. Treten im Laufe des Lebens weitere Episoden auf, spricht man von einer rezidivierten (wiederkehrenden) depressiven Störung. Eine sehr schwere depressive Episode wird auch als Major Depression bezeichnet.

Chronische Depression

Dieser chronische Verlauf einer Depression wird als Dysthymie bezeichnet. Die Symptome sind zwar schwächer als bei der klassischen unipolaren Depression, können aber über zwei Jahre oder länger anhalten.

Bipolare Störung

Hier werden immer wieder depressive von manischen Episoden abgelöst. Während im depressiven Zustand die typischen Symptome einer Depression im Vordergrund stehen, ist eine manische Phase von starkem Tatendrang gekennzeichnet. Die Betroffenen sind euphorisch und ruhelos. Sie haben Größenfantasien, ein verringertes Schlafbedürfnis und oft verschulden sie sich in dieser Zeit hoch.

Depression in Zahlen

5,3 Mio

Jedes Jahr erkranken etwa 5,3 Millionen Menschen im Alter von 18-79 Jahren in Deutschland an einer Depression.

2:1

Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.

65+

Bei den über 65-Jährigen ist Depression die häufigste psychische Erkrankung.

1-2%

Auch Kinder können schon an einer Depression erkranken. Im Vor- und Grundschulalter sind etwa 1 bis 2 % aller Kinder betroffen.

10%

Bei Jugendlichen zwischen 12 bis 17 Jahren sind es bis zu 10 %.

16-20%

Das Risiko im Laufe seines Lebens eine Depression zu bekommen, liegt bei schätzungsweise 16-20 %.

* Quellen: Stiftung Deutsche Depressionshilfe; Neurologen und Psychiater im Netz

Ursachen

Selten gibt es nur eine Ursache für die Erkrankung. Vielmehr ist es ein Zusammenspiel aus neurobiologischen und psychosozialen Faktoren. So haben manche Menschen von Geburt an eine gewisse Veranlagung, um unter bestimmten Bedingungen eine Depression zu entwickeln. Diese Veranlagung kann an nachfolgende Generationen weiter vererbt werden.

Auch Veränderungen der Botenstoffe im Gehirn und eine erhöhte Stressanfälligkeit können Auslöser für eine Depression sein. Auf der psychosozialen Seite stehen traumatische Erlebnisse wie der Tod eines geliebten Menschen oder ein schweres Unglück, einschneidende Lebensveränderungen wie der Verlust des Arbeitsplatzes oder eine Scheidung und chronische Überlastung. Auch körperlich Erkrankungen wie chronische Schmerzen, Parkinson, Krebs oder Demenz können eine Depression auslösen.